Riester-Rente
Deine private Altersvorsorge kann viele Formen annehmen. Eine davon ist die der Riester-Rente. Die Riester-Rente ist der geförderte Weg der privaten Altersvorsorge, der auch für Menschen mit einem geringen Steuersatz, über die Zulagen eine attraktive Förderquote ermöglicht. Die Vorsorge ist essenziell, sodass du dich im Alter nicht mehr mit Geldsorgen herumschlagen musst, sondern die Rente genießen kannst. Die Möglichkeiten der Riester-Rente, ihre Vor- und Nachteile, sind hier aufgelistet.
Riester-Rente, was ist das und wie funktioniert sie?
Die Riester-Rente ist eine Form der privaten Altersvorsorge. Sie wird staatlich gefördert, beinhaltet Zulagen und Steuervorteile in der Ansparphase zur zusätzlichen Unterstützung. Jedes Jahr zahlst du 4% deines sozialversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommen ein. Diese werden dann auf deinen Riestervertrag angerechnet. Abhängig von deinem Steuersatz wird bei deiner Steuererklärung geprüft, ob noch weitere Steuererstattungen erfolgen können. Im Alter werden dir dann diese Beiträge als monatliche Rente ausgezahlt werden. Du hast sogar die Möglichkeit, dir während deiner Rente 30% deines Guthabens einmalig auszahlen zu lassen, falls eine größere Anschaffung oder Unternehmung ansteht. Und auch schon in der Ansparphase oder zum Rentenbeginn hast du die Möglichkeit dir dein gesamtes Guthaben auszahlen zu lassen, um es selbst zu nutzen oder sogar anzulegen.
Riester-Rente, für wen ist sie interessant?
Die Frage ist eher, für wen nicht? Viele Personengruppen können von der Riester-Rente im Alter als Absicherung profitieren: von Familien mit Kindern, über gutverdienende Singles, Geringverdienende, ja sogar Studierende (solange Beiträge zur Sozialversicherung abgegeben werden), bis hin zu Personen mit Partnern die keinen Anspruch auf die Riester-Rente haben.
Riester-Rente, was sind Vor- und Nachteile?
Ein Vorteil der Riester-Rente ist es, dass sie flexibler als die geförderte Basisrente ist, weil du zu Rentenbeginn über 30% des Kapitals auf einmal verfügen kannst und jederzeit das Guthaben für eine selbst genutzte Immobilie entnehmen kannst.
Zudem ist sie eine sehr sichere Form der privaten Altersvorsorge, da sie zum Ablauf die gesamten Beiträge als Mindestauszahlung garantiert. Außerdem ist die Riester-Rente an Ehepartner und Kinder vererbbar und bei einer Privatinsolvenz oder einer Beantragung von ALG II geschützt. Sodass das Kapital nicht verloren gehen kannst.
Ein weiterer Vorteil ist, dass selbst wenn du nicht zum sogenannten „Riester fähigen” Personenkreis gehörst, du trotzdem die Vorteile der Riester-Rente nutzen kannst. Sobald du einen Partner hast, der „Riester fähig“ ist, kannst auch du von den Zulagen und steuerlichen Vorteilen profitieren.
Doch die Riester-Rente ist recht unflexibel. Das ist einer ihrer größten Nachteile. Beispielsweise steht dir kein kompletter Einmalbetrag vor deinem Renteneintritt zur Verfügung. Außerdem sind nicht alle Personen dazu befähigt, die Riester-Rente zu erhalten. Grundsätzlich betrifft das diejenigen, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, also Selbstständige. Zusätzlich muss die Riester-Rente bei der Auszahlung versteuert werden. ,,Förderschädliche Handlungen“, zu denen unter anderem die Kündigung und Entnahme von Geldern zählen, solltest du zudem vermeiden. Eine Ausnahme sind selbst genutzte Immobilien. Eine Beitragsfreistellung oder ein Anbieterwechsel ist jedoch möglich.
Riester-Rente, wie viel bekommst du?
Für die gesamte Förderung werden die Zulagen mit den Steuervorteilen gegengerechnet. Für die höchstmögliche Förderung solltest du jährlich mindesten 4% deines rentenversicherungspflichtigen Einkommens in deinen Riester-Vertrag einzahlen. Jedoch ist der förderfähige Beitrag je Person auf 2.100 € pro Person, beziehungsweise 160,42 € monatlich limitiert. Die jährliche Grundzulage beträgt 175 € pro förderungsberechtigte Person. Und dazu kommt die Kinderzulage von 185 € für Kinder, die vor 2008 geboren wurden und 300 € für Kinder, die nach dem 01.01.2008 geboren wurden.
Ein Beispiel: als alleinerziehende Person mit drei Kindern, die alle nach 2008 geboren wurden, würdest du somit 1.075 € pro Jahr bekommen. Denn die Kinderzulage erhältst du so lange, wie du auch Kindergeld bekommst. Wenn dein Kind eine Ausbildung oder ein Studium absolviert, bis zu seinem 25. Lebensjahr.
Alle Zulagen, die du erhältst, werden auf deine Riester-Beiträge angerechnet und verringern so den Anteil, den du einzahlen musst. Durch die Zulagen ist es theoretisch also möglich, dass der Eigenanteil komplett wegfällt. Wenn das der Fall ist, musst du trotzdem einen Betrag von 60 € pro Jahr einzahlen, um die Förderung zu erhalten.
Noch ein paar Tipps, auf die du nicht verzichten solltest:
Beantrage bei deinem Anbieter der Riester-Rente eine Dauerzulage. Dann musst du nicht jedes Jahr einen neuen Förderantrag einreichen.
Falls dein Partner in nicht in die Rentenversicherung einzahlt, kann er für 60 € im Jahr mit dir “mitriestern”.
Wenn du Kinder hast, solltest du auf jeden Fall die Kinderzulage beantragen.
Du solltest deinen Riester-Vertrag unter 25 Jahren abschließen und die ersten Zulagen beantragen. So sicherst du dir den Berufseinsteigerbonus von 200 Euro.